Albert Bassermann in Der Andere
Der Kritiker Ulrich Rauscher, der die dramaturgischen Schwächen des Films schonungslos tadelt, schreibt über Albert Bassermann:
“Die Umwandlung des einen in den ‘Andern’ war schauerlich wahr, nicht dank, sondern trotz Lindau. Diese Fähigkeit, aus einem Menschen in den andern sich zu wandeln, unter schmerzhaften Ruck- und Zuckungen, wie eine Schmetterlingspuppe, die sich schmerzhaft der Hülle entledigt, ist etwas so Erschreckendes, wie ich es im Menschlichen kaum je gesehen habe. Das Größte war natürlich Bassermanns eigenste Schöpfung: wenn er merkt, etwas sei mit ihm nicht richtig, wenn aus jedem Wort der Umgebung etwas unfaßbar Schauerliches sich ankündigt, wenn er sich von unsichtbaren Geistern umstanden fühlt, zuerst unsicher lächelt, ernst wird, verstummt, auffährt und schließlich wie ein getroffenes, zerbrochenes Menschenwesen zusammenstürzt: es gibt für die Sprache des Leibes, im Film und auf der Bühne, nur einen Gott, und Bassermann ist sein Prophet!”
Ulrich Rauscher: Der Bassermann-Film. Frankfurter Zeitung, 6. Februar 1913
Der Andere
R: Max Mack. B: Paul Lindau. K: Hermann Böttger. D: Albert Bassermann, Emmerich Hanus, Nelly Ridon, Hanni Weisse. P: Vitascope GmbH. D 1912/13
Engl. subtitles
Max Mack
>>> The German “Autorenfilm” – 02
TRAUM UND EXZESS, S. 339 ff.