Les résultats du féminisme
R: Alice Guy. P: Société des Etablissements L. Gaumont. Fr 1906
“Alice Guy trat Ende 1895 als Sekretärin von Léon Gaumont in das Comptoire Général de Photographie, Paris, ein und unterstützte ihren Chef wenige Monate später dabei,die Firma zu übernehmen. Das war der Beginn der Gaumont-Filmproduktion, in der Alice Guy von Anfang an eine entscheidende Rolle als Regisseurin und Produktionsleiterin spielte. 1907 begleitete Alice Guy ihren Ehemann Herbert Blaché in die USA und gründete dort ihre eigene Firma, die Solax. (1910-14). 1920 entstand ihr letzter Film. Ihre Autobiografie wurde 1976 posthum von der Association Musidora herausgegeben. (…)
Komödiantinnen gab es im Frühen Kino in großer Zahl, aber sie wurden erst in den letzten zwei Jahrzehnten wiederentdeckt. Dabei handelt es sich in der Regel um Schauspielerinnen, aber auch die Regisseurin Guy verfügte offenbar über ein großes Talent zur Komik. (…)
Die Epoche des Frühen Kinos ist auch die Blütezeit der Ersten Frauenbewegung. Der Aufbruch aus den bürgerlichen Ordnungen der Kultur, der Moral, des Rechts ist beiden eigen. Gleichwohl hielten sie Distanz zueinander. Wenn die Frauenbewegung sich überhaupt zum Kino äußerte, teilte sie die konservativen Bedenken der ‘Volkserzieher’. Wie (dieses Beispiel) zeigt, zogen die Filme umgekehrt den expliziten Feminismus ins Lächerliche, liessen aber gleichzeitig die ‘neuen’ Frauen, sowie den Aufruhr in der Geschlechterordnung auf der Leinwand sichtbar werden. Die Guy machte da keine Ausnahme.”
Erste unter Gleichen. Die Filmarbeit der Alice Guy von 1896 bis 1920
Kinothek Asta Nielsen
>>> ALICE GUY
TRAUM UND EXZESS, S. 203 ff.