Wiesbaden im Film
No credits. D 1914
Print: Deutsches Filminstitut – DIF
Archive title. Fragment. Filmed in Wiesbaden city. First released on the occassion of the Thalia Theatre cinema’s opening in Wiesbaden’s Kirchgasse 72 (Church Alley 72) on January 31st 1914.
“Der Film zeigt Aufnahmen der Stadt Wiesbaden. Er wurde zur Eröffnung des Thalia-Theaters am 31.1.1914 erstmals öffentlich aufgeführt. Von den ursprünglich 5 Episoden des Films (Das Thalia-Theater vor der Eröffnung / Ein Sonntagsbummel auf der ‘Wimmelstrasse’ / Von der Kirchgasse zum Kochbrunnen / Unsere Feuerwehr / Eine Rundfahrt durch Wiesbaden) ist heute nur noch ein Fragment erhalten.”
Filmportal.de
“Der Architekt Reinhard Hildner, der auch Teilhaber war, entwarf das Haus mit Foyer und Garderobe, Platz für Orchester und großer Leinwand und fügte den Bau in eine schwierige L-förmige Baulücke ein. ‘Ein wahres Schmuckkästchen, anheimelnd, stimmungsvoll, intim. Der Farbakkord ist auf Grün und Lila abgestimmt. Grün ist der Grundton der Wandflächen, die antikisierende Darstellungen in römischer Manier zeigen, kräftig Lila, fast heliotropfarben der in schweren aber weichen Falten hernieder hängende Vorhang der Bühne’, schreibt die Zeitung.
Zwar gab es in Wiesbaden schon seit 1907 verschiedene Örtlichkeiten, in denen auch Filme gezeigt wurden, aber das hier war neu – diesen Standard bot niemand: Das Filmtheater hatte ein Foyer, Garderoben (nicht ganz unwichtig bei der Damenhutmode in 1914), vor der Vorstellung wurde Varieté oder eine Dichterlesung geboten.
Das Orchester umfasste Pauke, Geigen, Cello, Piano, Harmonium – acht Musiker samt Kapellmeister intonierten die Stummfilme. 500 Personen hatten Sitzplätze im Thalia: Ganz vorn gab es eine einfache Holzbestuhlung, dann folgten die gepolsterten Reihen und hinten gab es gar gemütliche Sofas. Auf den billigsten Plätzen kostete ein Billet 10 Pfennig, ganz hinten, wo das Bild weniger flimmerte, kostete der Sitzplatz schon 50 Pfennig.”
Birgit Sommer
Hessenschau.de