Sklavenraub
R: Johann Schwarzer. P: Saturn-Film, Wien. Austria 1906
Print: Filmarchiv Austria
Die Zaubereien des Mandarins
R: Johann Schwarzer. P: Saturn-Film, Wien. Austria 1909
Print: Filmarchiv Austria
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“Nackte Frauen, ob beim Baden, beim Tanzen, beim Schwimmen, auf dem Sklavenmarkt, im Künstleratelier, beim Stelldichein oder als zum Leben erweckte Skulpturen – sie sind die Hauptdarstellerinnen der sogenannten Herrenabendfilme. Angeregt von französischen Vorbildern kommt der Fotograf Johann Schwarzer auf die Idee, auch in seinem Wiener Dachatelier nackte Haut auf Zelluloid zu bannen. 1906 nimmt er die Produktion unter dem Label Saturn-Film auf und landet – offenbar auf Anhieb – einen großen Erfolg. Dies mag darauf zurückzuführen sein, dass seine Produkte etwas freizügiger mit der Nacktheit umgehen als die französische Konkurrenz. Dabei sind die Filme keineswegs pornografisch, wie manche Zeitgenossen behauptetet haben, weshalb die Zensur auch schwer mit Verboten einschreiten konnte. Schwarzers Filme sind zwischen zwei und sieben Minuten lang und basieren auf einer einfachen Rahmenhandlung. Je nach Länge werden nur eine oder ein paar wenige Einstellung benötigt. Im Grunde genommen sind diese erotischen Clips die ersten österreichischen Filme mit einer Spielhandlung. Das Ende der Saturn könnte spektakulärer nicht sein: In ihrem Versuch, den amerikanischen Markt zu erreichen, provozieren sie eine Beschwerde der amerikanischen Botschaft im Wiener Außenamt. Diese Beschwerde von höchster Ebene gibt der Behörde, die schon zuvor mehrmals erfolglos gegen Schwarzers Filmproduktion vorzugehen versuchte, 1911 den nötigen Spielraum, um eine weitere Produktion von Herrenabendfilmen zu untersagen.”
Armin Loacker
VIENNALE
TRAUM UND EXZESS, S. 190 f.
Le coucher de la mariée
R: Albert Kirchner (Léar). D: Louise Willy. P: Eugène Pirou. Fr 1896
“Le coucher de la mariée or ‘Bedtime for the Bride’ or ‘The Bridegroom’s Dilemma’ is a French erotic short film considered to be one of the first erotic films made. The film was first screened in Paris in November 1896, within a year of the first public screening of a projected motion picture. The film was produced by Eugène Pirou and directed by Albert Kirchner under the pseudonym “Léar”. (…) The film was shot in a theater set, and featured actress Louise Willy who performs the striptease. It is the direct adaptation of a theater show with the same name and the same cast. The show was very popular at the time, at Olympia Theater (Paris). It was a pantomime, quite risqué, but still not explicit as the actress was not fully nude.”
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Eine der frühesten Nacktszenen des Kinos:
Après Le Bal
R: Georges Méliès. P: Star Film. Fr 1897
Ce que l’on voit de mon sixième
R: Ferdinand Zecca. P: Pathé Frères. Fr 1901